Die Hostet in einem alten Schweizer Lied

Alle, die regelmässig meinen Podcast hören, haben vielleicht die neueste Episode zum Thema „Permakultur im Gemeinschaftsgarten: Experimentieren, lernen und geniessen“ bemerkt und vielleicht sogar schon gehört. Ich habe für diese Episode die Hostet-Elfenau besucht, einen Gemeinschaftsgarten im Elfenaupark in Bern. Ich wusste vorher nicht, was eine Hostet ist und zwei meiner InterviewpartnerInnen Christina Stäubli und Ueli Scheuermeier haben mich freundlicherweise darüber aufgeklärt.

Eine Hostet ist zumeist jener Teil eines Landwirtschaftsbetriebs, der unmittelbar beim Bauernhof liegt. Dort liegt der Gemüse- und Kräutergarten und werden Fruchtbäume gepflegt und geerntet. Die Hostet war sehr oft der Einflussbereich der Bäuerin, zumindest bei meinen Verwandten in Italien waren es meine Grossmutter und später meine Tante. Es gibt ein wunderschönes Bild meiner Nonna, ganz in schwarz, mit Kopftuch und barfuss, wie sie in einem grossen Topf über einer Feuerstelle in ihrem Garten rührt – und natürlich Tomatensauce für das ganze Jahr produziert.

Nun habe ich von Christina einen Text zu einer Hostet in einem alten Schweizer Lied erhalten, es stammt aus dem Kanton Solothurn. Für mich klingt es sowohl fein und poetisch wie auch etwas melancholisch. Denn irgendetwas in ihrem Leben hat die Sängerin, den Sänger vermutlich für viele Jahre von seiner Hostet weggeführt. Immerhin ist sie oder er etwas weiser in seine Heimat zurückgekehrt.

Ausserdem noch zu „Die Hostet in einem alten Schweizer Lied“

P.S. Eine Hörerin schickt mir später folgende Erklärung: „Vermutlich war der Mensch im Lied als Söldner fern der Heimat, ein sehr verbreitetes Motiv in alten Schweizer Liedern. Söldner waren ja ein früher Exportschlager der Schweiz. Es geht auch die Legende, dass den Schweizer Söldnern das Singen im Ausland verboten war, weil sie dabei oft vom Heimweh gepackt fahnenflüchtig wurden und sich einfach in die Heimat aufmachten…“.

Und sie schickt mir eine wunderschöne Audio-Datei, die ich jeder/m ans Herz legen möchte: „Ja, der ‚Heimatvogel‘ bzw. ‚S‘ hät deheim en Vogel xunge‘ haben #eCHo 2001 in einer wunderschönen Version mit #corincurschellas #christinelauterburg #walterlietha herausgebracht. Christine Lauterburg SINGT den Vogel dabei! Die CD ist evtl. beim #verlagnarrenschiff immer noch erhältlich! Lohnt sich reinzuhören.

 

About the Author
Seit Dezember 2020 veröffentlicht Claudia Acklin alle drei Wochen eine Episode ihres Podcasts. "Nature and the city - Die Natur und Stadt" beschäftigt sich mit Stadtökologie, Biodiversität und dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Stadtbewohner. - Claudia Acklin studierte Designmanagement, Sozialpädagogik und Journalismus und arbeitete mehr als 12 Jahre als Journalistin und Dokumentarfilmerin. Bis 2015 war sie hauptsächlich im Bildungs- und Forschungsbereich tätig und entwickelte neue Studiengänge wie den BA Design Management, International (DMI) oder eine Forschungsgruppe zu Design Management und Design Innovation an der Hochschule Luzern - Design & Kunst. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins "Swiss Design Transfer", einem regionalen Zentrum für Designpromotion und -unterstützung für KMU. Und sie war die Gründerin und erste Geschäftsführerin des Creative Hub, einer Plattform zur Unterstützung von Start-ups im Schweizer Designsektor. Sie hat einen Doktortitel in Design von der Lancaster University/Imagination mit besonderem Schwerpunkt auf Innovation und Designmanagement. Von 2016 bis Mitte 2022 war sie die Leiterin der Geschäftsstelle der ausserparlamentarischen Kommission Schweizerischer Wissenschaftsrat SWR: **************** Since December 2020, Claudia Acklin publishes an episode of a podcast every three week. "Nature and the city" deals with urban ecology, biodiversity and climate change and the implications of the latter for citizens living in cities. - Claudia Acklin studied design management, social pedagogy and journalism; she worked for more than 12 years as a journalist and documentary filmmaker. Until 2015, she has mainly been working in the educational and research field and developed new study programmes such as the BA Design Management, International (DMI) at Lucerne School of Art and Design or a research group on design management and design innovation. She also is a founding member of the association “Swiss Design Transfer”, a regional centre for design promotion and support for SMEs. And she was the founder and first managing director of the Creative Hub, a platform to support start-ups of the Swiss design sector. She holds a PhD in design from Lancaster University/Imagination with a special focus on innovation and design management. From 2016 until mid 2022 she was the head of the secretariat of the extra-parliamentary commission Swiss Science Council SSC.

1 comment on “Die Hostet in einem alten Schweizer Lied

  1. Oh, dieses wunderschöne Lied! Ich kenne es seit vielen Jahren, denn eCHo hatte es 2001 auf ihrer wunderschönen CD „s’hät deheim en Vogel xunge“ aufgenommen. Mit Corin Curschellas, Christine Lauterburg, Walter Lietha u.v.m. Es war sogar titelgebend für die ganze CD. Sie ist – soweit ich weiss – immer noch beim Narrenschiff-Verlag erhältlich. https://www.narrenschiff.ch/ver_kat/ver_kat.php
    Das Wort „Hostet“ ist nach dem schweizerischen Idiotikon (idiotikon.ch) eine Verkürzung von „Hofstatt“, auch ein Wort, das wunderschön zum Ausdruck bringt, was es beschreibt: einerseits den Platz (die Stätte), wo ein Hof liegt, anderseits den Baumgarten, der zunächst beim Haus liegt, worum es hier geht.

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